ANDACHT AUS DEM GEMEINDEBRIEF 1. QUARTAL 2020, PFARRER JANZ
Sonnenhungrig
Dieser Winter war wieder echt sonnenarm. In den wenigen Momenten, wo die Sonne rauskam, habe ich mich manchmal ans Fenster gestellt, um die Strahlen aufzusaugen. Wie gut das tat. Ich merke, wie sehr ich die Sonne brauche. Ich sehne mich nach einem sonnigen Frühjahr. Sie auch?
Was wäre ein Frühling, ein Sommer ohne Sonne? Es fehlten zwei wesentliche Dinge: der Glanz und die Frucht. Das Sonnenlicht überstrahlt die Tage, wärmt die Natur und die Menschen und lässt die Früchte reifen auf den Feldern und an den Bäumen.
Was ist ein Leben ohne die Sonne der Liebe Gottes? Es fehlen zwei wesentliche Dinge: der Glanz und die Frucht. Mit Gott werden unsere Tage schön und warm, sinnvoll und fruchtbar.
Wenn es Herbst wird im Leben und es ist nichts gewachsen, was Gott ernten könnte, das wäre traurig. Wenn unser Leben einmal abgesägt würde wie ein unfruchtbarer, abgestorbener Baum –wie furchtbar wäre das! Ein Frühling, ein Sommer ohne Sonne und ein Herbst ohne Ernte sind traurig.
Lass die Sonne rein!
Ein Leben, das unter den wärmenden Strahlen der Liebe Gottes zu einer bleibenden Frucht für Gott ausreift, das ist wunderbar.
Das Bild mit den geschlossenen Fensterläden hat mich nachdenklich gemacht. Gibt‘s das etwa? Dass man die Sonne aussperrt? Oder wohnt da keiner mehr?
Gibt‘s das, dass man die Liebe Gottes aus dem Leben verbannt? Aber dann würde das Leben aus dem Leben ausziehen, der Glanz und die Frucht.
Kennen Sie Menschen, die so verschlossen sind wie die Läden auf dem Bild? Verschlossen für Gott?
Erkennen Sie sich vielleicht selbst darin wieder?
Lassen Sie doch den Frühling ins Leben! Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12). Lassen Sie doch die Sonne an sich ran!
Wie macht man das?
Gehen Sie immer wieder da hin, wo Sie etwas von Jesus hören, wo Sie sein Wort aufsaugen können wie Sonnenstrahlen. Sie werden spüren, wie gut das tut. Sie werden merken, wie es Sie verändert!
Ich wünsche Ihnen und mir ein durchsonntes Frühjahr!
Herzliche Grüße, Ihr Pastor
Manuel Janz