ANDACHT AUS DEM GEMEINDEBRIEF 4. QUARTAL 2019, PFARRER JANZ
Liebe Gemeindeglieder,
freuen Sie sich auch schon darauf, wenn Weihnachten die Familie zu Besuch kommt? Oder wenn man an den Adventsabenden gute Freunde einladen kann?Die Kehrseite davon ist aber der ganze Vorbereitungsstress…
Eine Legende erzählt von einem Mann, der eines Nachts träumt, Gott wolle bei ihm zu Besuch kommen am nächsten Tag. Er wacht auf und erschrickt. So, wie es in seinem Haus aussieht, kann er Gott nicht empfangen. Schon früh am Morgen beginnt er aufzuräumen. Er reißt alle Fenster auf und wirft zuerst einmal den Müll, der sich angesammelt hat, auf die Straße. Ein Passant, der dies beobachtet, bleibt stehen.
Schon ganz außer Atem erzählt der Mann, dass Gott seinen Besuch angekündigt hat. „Ich fürchte, ich werde es nicht schaffen, mein Haus in Ordnung zu bringen, bis Gott kommt.“ – „Wissen Sie was,“ entgegnet da der andere, „ich helfe Ihnen. Gemeinsam werden wir es schaffen!“
Und schon packt er mit an. Sie räumen, putzen und wienern. Mehr als einmal will der Hausbesitzer aufgeben. Aber der Fremde ermutigt ihn immer wieder. Und tatsächlich: Am Abend erstrahlt das Haus in neuem Glanz, der Tisch ist gedeckt, und frische Blumen stehen zum Empfang des Gastes bereit. Erschöpft, aber glücklich lässt sich der Mann auf einen Stuhl fallen und seufzt:
„Nun kann Gott kommen.“
Da entgegnet ihm sein Helfer: „Aber ich bin doch schon lange da!“ Die Adventszeit erinnert uns schon mit ihrem Namen daran, dass Gott seine „Ankunft“ angesagt hat. Gerade die Wochen vor Weihnachten können eine Zeit der Besinnung sein, in der wir uns neu auf die Begegnung mit Gott vor bereiten. Das war ursprünglich mal der Sinn dieser vier Advents-Wochen.
„Wen laden wir ein?“
Der Spruch zum 1. Advent lautet: „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“ Es ist wahr: Gott interessiert sich für uns. Er möchte gerne bei uns sein. Zeit mit uns verbringen, wie ein guter Freund. Bloß das Problem ist: Wir haben meist keine Zeit für ihn. Oder wir meinen, wir müssten vorher erst mal ein Großreinemachen veranstalten.
„Wie soll ich dich empfangen?“ fragte auch Paul Gerhardt in einem Adventslied. Eigentlich bin ich gar vorbereitet. Eigentlich kann ich dir gar nicht viel anbieten. Aber Gott, der König, möchte in unser Leben kommen als „Helfer“. Darum ist er auch in die Welt gekommen: Als Heiland, als der, der heil macht.
Ihn einzuladen – das bringt keinen Stress, sondern Befreiung!
Deshalb münden viele Lieder ein in die Einladung „Komm!“ Komm, und hilf mir beim Aufräumen! Komm, und bleib bei mir!
„Komm, o mein Heiland Jesus Christ, meins Herzens Tür dir offen ist.“ Das wird dann echt ein Weihnachtsfest!
Gute Weihnachtsvorbereitungen wünscht Ihnen Ihr Pastor
Manuel Janz